Die liberale Stimme fehlt - Interview mit Nürnberger FDP Stadtrat Ümit Sormaz

Ümit Sormaz ist Stellvertretender Vorsitzender der FDP Nürnberg und Mitglied des Stadtrates

In den Nürnberger Nachrichten vom 25. August 2025 gibt der Nürnberger FDP-Stadtrat Ümit Sormaz ein Interview. Er schildert zunächst, wie er die Sommerpause erlebt: Trotz der Unterbrechung von Stadtratssitzungen nimmt er sich nur rund zehn Tage frei und kümmert sich weiterhin um Verpflichtungen, etwa Anfragen und E‑Mails von Bürgerinnen und Bürgern, die seine Unterstützung suchen.

Auf die Folgen des Ausscheidens der FDP aus dem Bundestag angesprochen betont Sormaz, dass es für ihn als Einzelstadtrat einen Vorteil habe, nicht mehr die Bundespolitik rechtfertigen zu müssen. Gleichzeitig überwiegen die Nachteile: Früher konnten sich FDP‑Kommunalpolitiker bei Bundestagsabgeordneten Unterstützung holen, und Bürgerinnen und Bürger vermissen nun die liberale Stimme. In anderen Kommunen ist die FDP gar nicht vertreten – in Schwabach müssen Parteifreunde sogar Unterschriften sammeln, um zur Kommunalwahl zugelassen zu werden.

Mit Blick auf die Kommunalwahl 2026 kündigt Sormaz an, dass über seine Rolle die Mitgliederversammlung im September entscheiden werde. Er plant jedoch, als amtierender Stadtrat eine Führungsrolle zu übernehmen, um die FDP sichtbarer zu machen und 2026 mehr Stimmen zu gewinnen als 2020, als die Partei nur knapp ein zweites Mandat verfehlte. Inhaltlich will die FDP den Schwerpunkt auf Verkehr legen: Angesichts von Baustellen und dem Umbau von zweispurigen zu einspurigen Straßen geht es ihr um fließenden Verkehr und eine gleichberechtigte Behandlung aller Verkehrsteilnehmer, ohne sich pauschal gegen das Auto zu wenden. Weitere wichtige Themen sind der Abbau bürokratischer Hemmnisse für Gewerbetreibende und eine attraktivere Innenstadt, damit Nürnberg auch abseits des Fußballs mit Nachbarstadt Fürth mithalten kann.